Wir hatten es bis kurz vorher nicht geglaubt, dass die SchülerInnen unserer israelische Partnerschule in Maalot-Tarshia wirklich vom 27.9. bis 6.10. zu uns kommen würden! Umso größer war die Freude, als wir dann am Flughafen 9 Schülerinnen und 2 Schüler mit 2 Begleitungen in Empfang nehmen konnten. Wir bedanken uns ausdrücklich bei den deutschen Familien, die Gäste aufgenommen haben, obwohl die eigenen Kinder derzeit nicht nach Israel werden fliegen können. Viele Familien haben ihre Urlaubspläne geändert und waren immer für Fahrdienste zur Stelle!
Unsere israelischen Gäste, die zur arabischen Minderheit in Israel gehören und in der Mehrheit Christen sind, wohnen in der Grenzregion zum Libanon und genossen es sichtlich, sich hier frei bewegen zu können und unbedroht zu sein. Sie nahmen interessiert an den Workshops in der Schule teil, wo zur Erziehung in den beiden Ländern und zur Sprache gearbeitet wurde, wo Musik Verbindung aufbaute und gemeinsam Brot gebacken wurde. Zudem erinnert nun eine Wand der Begegnung an den Besuch der Gäste und verleiht dem gemeinsamen Wunsch nach Frieden Ausdruck. Zusammen mit den deutschen Jugendlichen entdeckten unsere Gäste die UNESCO-Welterbestätten in Köln und Brühl (bei bestem Wetter) und die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn (unter abenteuerlichen Wetterbedingungen …). Ein Höhepunkt der Austauschwoche war der gemeinsame Abend mit Eltern und Geschwistern am Liblarer See. Gemeinsam hatten die Schülerinnen und Schüler Gerichte für das Büffet vorbereitet, wobei teilweise viele Telefonate mit (Groß-)Müttern zuhause vorausgegangen waren. So konnten wir wenigstens über die Speisen eine Vorstellung von dem uns fremden Land aufbauen. Ein Crashkurs in Dabkeh, einem arabischen Gemeinschaftstanz, rundete den Abend ab. Den Tag der Deutschen Wiedervereinigung gestaltete jede Familie nach ihren Vorstellungen und abends gab es zur Feier des Tages Rievkoche für alle. Vielen Dank für die großzügige Einladung!
Der Nahostkonflikt ist so vielschichtig, dass es schwer ist, die einzelnen Positionen zu durchschauen. Dennoch halten wir es für wichtig, in den interkulturellen Dialog zu treten und so erfahrbar zu machen, dass auf jeder Seite Menschen leben, die genauso wie wir Träume, Wünsche und Ideen haben. Wir hoffen, auf diese Weise ein wenig zum Frieden beitragen zu können.
Ein besonderer Dank gilt Fr. Tietze und Fr. Liedtke, die mit viel Elan und Improvisationsgeschick ein vielfältiges und buntes Programm für unsere Partnerschule gestaltet haben. Ebenso danken möchten wir Fr. Middel für die tatkräftige Unterstützung und den KollegInnen Bogert, Meyer, Roggendorf und Schindler für ihre Workshops.







