„Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“
Richard von Weizsäcker
(ehmaliger Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland)
Dieses Jahr jährt sich die Reichspogromnacht zum 80. Mal. Darum möchten wir dieses Jahr den Opfern des nationalsozialistischen Terrorregimes in besonderer Weise gedenken, ein Zeichen für den Frieden und für die Demokratie setzen und im Anschluss an den jährlich stattfindenden Schweigegang in der Kirche der Versöhnung im Rahmen einer Gedenkveranstaltung mit euch/Ihnen darüber nachdenken und sprechen, wie ein angemessener Umgang mit diesem Kapitel deutscher und europäischer Vergangenheit möglich ist.
Wie können wir Demokratie aktiv leben und mitgestalten? Wo gibt es in unserer Gesellschaft heute Ausgrenzung, Diskriminierung und Entrechtung? Und wie können wir unserer Stimme für Gehör verschaffen? Wir möchten gemeinsam mit Euch ein Zeichen für die Demokratie, für Toleranz und für den Frieden zu setzen.
Am 9. November 1938 brannten in Deutschland 1400 Synagogen, Gebetsräume und weitere jüdische Versammlungsstätten. Mehrere tausend Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden in der Reichspogromnacht und in Folge zerstört oder geschändet. 400 Juden wurden ermordet oder in den Suizid getrieben. In den folgenden Tagen wurden 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt. Hunderte verloren dort in kurzer Zeit ihr Leben. Noch heute in Lechenich und Umgebung lebende Mitbürger sind Zeitzeugen des von Nationalsozialisten verordneten und lückenlos geplanten Übergangs von der Diskriminierung und Ausgrenzung zur systematischen Verfolgung der Juden. Dieser Staatsterror führte zur Shoa und zur Ermordung von sechs Millionen Juden.
Der Lechenicher Schweigegang wird uns an Orten der Erinnerung vorbeiführen, u.a. wird er uns zum am alten Friedhof, zum Standort der Synagoge, durch die Judengasse führen. Stolpersteine begleiten uns auf dem Weg. Schüler/innen werden den Schweigegang mit Beiträgen begleiten.
Wir freuen uns über eure/Ihre Begleitung und über jede Stimme für den Frieden.
Anke Jurgeleit und Jochen Schindler
Schweigegang – Gedenken an die Opfer des Holocaust
für den Frieden, für die Demokratie, für die Wahrung der Menschenrechte
und gegen jede Art von Ausgrenzung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
Wann:
Freitag, 9. November 2018 um 18:00 Uhr
Wo:
Treffen am alten jüdischen Friedhof,
Weltersmühle Ende am neuen jüdischen Friedhof, Römerhofweg
Im Anschluss an den Schweigegang seid Ihr/sind Sie herzlich zu der Gedenkveranstaltung in der Kirche der Versöhnung eingeladen (Beginn: 19:30 Uhr).