Spannende Versuche im Biologie-Unterricht – Klasse 9b seziert Schweineaugen
,,Heute ist es soweit !‘‘ So beginnt die erste Stunde Biologie-Unterricht der Klasse 9b nach den Herbstferien am 30.10.2018 am Gymnasium Lechenich.
Die ganze Klasse war bereits gespannt auf den langersehnten Versuch passend zum aktuellen Thema ‚,Aufbau und Funktion des Auges‘‘.
Zur Anschaulichkeit unseres Themas bereitete uns der Onkel eines Mitschülers, der von Beruf Metzger ist, einen großen Gefallen: Er stellte uns reichlich Schweineaugen zur Verfügung, an denen wir verschiedene interessante Versuche durchführen und uns noch ein Stück vertrauter mit dem Aufbau des Auges machen konnten.
Nachdem sich die Klasse in Teams, bestehend aus zwei bis drei Schülern, zusammengetan hatte, ging es auch schon los: Jedes Team bekam eine Präparationsschale, in der später das Schweineauge platziert und seziert wurde. Ebenso wurde jedes Team mit Präparierbesteck ausgestattet.
Natürlich wurde auch für die sehr wichtige Hygiene gesorgt, indem die Mutter einer Mitschülerin uns mit genügend Einweghandschuhen und Hygienetüchern ausstattete.
Als wir alles sorgfältig vorbereitet hatten, bekamen wir auch schon das Präparat: Das Schweineauge. (siehe Bilder rechts)
Anhand von verschiedenen Aufgaben konnten wir uns Schritt für Schritt an das Sezieren herantasten.
Zuerst orientierten wir uns mit einem Modell an den äußerlichen Bestandteilen des Auges. Wir identifizierten gemeinsam die Iris, die Pupille, die Lederhaut und den Sehnerv.
Anschließend war unsere Aufgabe, das anhaftende Muskel- und Bindegewebe mit Hilfe eines Skalpells und einer Präparationsschere vorsichtig zu entfernen. Ebenfalls entfernten wir den Sehnerv und sicherten ihn auf unserem Dokumentationsblatt.
Nachdem wir das Auge von allen überschüssigen Geweberesten befreit hatten und sozusagen das ,,nackte‘‘ Auge vor uns lag, konnte der interessanteste Teil beginnen.
Mit viel Fingerspitzengefühl ritzten wir vorsichtig einen kleinen Schlitz in die weiße Lederhaut des Schweineauges, bis eine Öffnung entstand und man mit der Schere ansetzen konnte.
Das Ganze war nicht so leicht wie gedacht, denn die Lederhaut ist anfangs sehr schwer zu durchdringen und besteht aus einem flexiblen, jedoch relativ kompakten und festen Material.
Als wir es dann geschafft hatten, die Lederhaut zu durchdringen, schnitten wir flach mit der Schere an der Lederhaut entlang, bis es möglich war, das Auge aufzuklappen und die eine Hälfte abzutrennen.
Wichtig dabei war, das Augeninnere bzw. den Glaskörper nicht zu verletzen, da er sehr empfindlich ist und ,,auslaufen‘‘ kann.
Anschließend trennten und sicherten wir jeden Bestandteil des Auges auf einem Dokumentationsblatt, welches uns unsere Bio-Lehrerin Frau Kerstiens bereits zu Beginn ausgeteilt hatte.
Zum Schluss stand jedem Team ein zweites Auge zur Verfügung, mit dem sie Weiteres ausprobieren konnten, das sie abseits der vorgegebenen Aufgaben herausfinden wollten.
Am Ende der Stunde packte die gesamte Klasse mit an und half alles zu desinfizieren und zu reinigen. Alle entsorgten die Reste der Schweineaugen und sammelten diese in separatem Abfall.
Insgesamt war die ganze Klasse 9b sich einig: ,,Anfangs haben wir uns ein wenig geekelt, jedoch verging uns dieses Gefühl mit der Zeit und wir sind froh, die Chance gehabt zu haben, so ein spannendes Experiment durchführen zu können.‘‘