Finale!
Sechs hohe Hocker, ein langer Tisch und ein Mikrofon.
Das alles im vollen Scheinwerferlicht.
Auf der Bühne der Aula.
Vor drei Klassen Publikum in erwartungsvoller Stimmung.
Kein Wunder, dass die Kandidatinnen für den diesjährigen Vorlesewettbewerb erst einmal ordentlich vor Aufregung schlucken mussten, als sie sahen, was da auf sie zukam. Aus einem von ihnen selbst vorgestellten Buch mussten sie einen spannenden, lustigen oder auch berührenden Abschnitt vorlesen und sollten dafür von einer Jury aus dem Deutsch-Kollegium und einem Deutsch-Leistungskurs der Q1 beurteilt werden.
Aber schnell war das Lampenfieber überwunden, und die Mädchen zeigten, warum sie aus den Klassenentscheiden als Siegerinnen hervorgegangen waren. Sehr fair, weil mucksmäuschenstill lauschten die Sechser den ganz unterschiedlichen Vorträgen, von gelegentlichem Kichern an witzigen Stellen abgesehen. Schon jetzt wurde klar, dass es ein ganz enges Rennen werden würde, und am Ende der ersten Runde bejubelten die Klassen zur Aufmunterung noch einmal ihre Champions.
In der nächsten Runde stieg die Anspannung noch höher, weil keine der Kandidatinnen wusste, welches Buch jetzt auf sie zukommen würde: Die Regeln schreiben vor, dass keinerlei Vorbereitung erlaubt ist, also der Reihe nach aus einem vorher völlig geheim gehaltenen Buch spontan vorgelesen wird – diesmal war es „Drachenreiter“ von Cornelia Funke!
Im Gegensatz zu manch anderem Finale war bis zum Schluss alles offen, denn die Mädchen ließen sich durch die Aufgabe erstaunlich wenig verunsichern und beeindruckten an vielen Stellen durch ihre Fähigkeit, blitzschnell Figuren und ihren Charakter zu erfassen und mit ihrer Stimme zum Leben zu erwecken.
Am Ende setzte sich knapp Marie Lis aus der 6a durch, mit einer Lesung aus Sally Nicholls‘ „Wie man unsterblich wird“ und einer sicheren und lebendigen Performance aus „Drachenreiter“, begeistert gefeiert von ihrer Klasse. Wir drücken unserer Schulsiegerin ganz intensiv die Daumen für den Regionalentscheid im Februar!